Man kann die kritischen Stellen (also die Stellen \(\binom xy\), an
denen die Tangentialebene an den Graph der Funktion horizontal liegt
und damit der Gradient \(\nabla f\binom xy\) Null wird) durch
Berechnung des Gradienten und eine (eventuell aufwendige)
Fallunterscheidung finden.
Wenn man die Nullstellenmenge kennt (hier die schwarzen Linien),
fallen mehrere Kandidaten für kritische Stellen sofort ins Auge: Wo
immer sich Niveaulinien kreuzen, muss eine kritische Stelle liegen. Die
Vorzeichenverteilung kann dann helfen, ohne Rechnung den Typ einer
solchen kritischen Stelle zu erkennen: Zum Beispiel wird an den
Kreuzungen der schwarzen Ellipse mit der schwarzen Achse aus der
Vorzeichenverteilung unmittelbar klar, dass hier Sattelpunkte
vorliegen.
Eine Verfeinerung des Arguments lässt uns auch die kritische Stelle am
Kreuzungspunkt der blauen Linien als Sattelpunkt erkennen.
Die Nullstellenmenge zerlegt den Definitionsbereich in mehrere
zusammenhängenden Gebiete, die wir Komponenten nennen. In keiner
dieser Komponenten wird sich das Vorzeichen des Funktionswertes ändern
(beim Übergang über eine (hier schwarze) Trennlinie kann sich das
Vorzeichen ändern oder - je nach Funktion - auch gleich bleiben). Von
der Unterseite her betrachtet, haben diese Komponenten deswegen immer
einheitliche Farbe.
Die betrachtete Funktion ist stetig und nimmt deswegen auf jedem
kompakten Gebiet sowohl ein Maximum als auch ein Minimum an. Innerhalb
jeder beschränkten Komponente von roter Farbe wird also wenigstens ein (lokales)
Minimum, innerhalb jeder beschränkten Komponente von grüner Farbe
wenigstens ein (lokales) Maximum liegen. Diese lokalen Extrema liegen
an weiteren, bisher nicht direkt gesehenen Stellen.
Vorsicht: Innerhalb einer Komponente können auch mehrere kritische
Stellen liegen (im vorliegenden Modell gibt es zwei Komponenten mit je
drei kritischen Stellen).
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