Wir verwenden die folgenden Symbole zur Verknüpfung von Aussagen:
\(A\land B\qquad\) Logische Konjunktion:
Es gilt \(A\) und \(B\).
\(A\lor B\qquad\) Logische Disjunktion:
Es gilt \(A\) oder \(B\) (vielleicht
auch beide!)
\(A\implies B\quad\) Logische Implikation:
Aus \(A\) folgt \(B\).
\(A\iff B\quad\) Logische Äquivalenz:
\(A\) und \(B\) sind äquivalent.
Ist \(M\) eine Menge, so bedeutet
\(\exists\, m\in M: A(m)\)
Es gibt ein \(m\) in \(M\) derart, dass \(A(m)\) erfüllt
ist.
\(\forall\, m\in M: A(m)\)
Für jedes \(m\) in \(M\) ist \(A(m)\)
erfüllt.
Man nennt \(\exists\) den Existenzquantor
und \(\forall\) den Allquantor.
0.1.2. Definition
Unter einer Abbildung
(Funktion)
\(f:A\to B\)
von einer Menge \(A\) in eine Menge \(B\)
versteht man eine Vorschrift, die jedem \(a\in A\)
eindeutig ein \(f(a)\in B\) zuordnet.
Diese Vorschrift muss nicht explizit gegeben sein.
Beispielsweise wird die Funktion Fakultät \(f(n)=n!\)
induktiv definiert
durch
Bei der eben gegebenen Beschreibung der Menge \(X\) ist nur aus dem Kontext zu
entnehmen, ob die Menge aller ungeraden ganzen Zahlen größer als \(1\) gemeint
ist (präzise: \(\set{z\in\blau{\ZZ}}{\orange{z>1\,\land\,z\text{ ungerade}}}\))
oder doch die Menge aller Primzahlen größer als \(2\), oder noch etwas ganz
anderes.
0.1.5. Definitionen
Es sei \(X\) eine Menge.
Eine Menge \(M\) heißt Teilmenge von \(X\),
wenn jedes Element von \(M\) auch Element von \(X\) ist.
Wir schreiben dann
\(\alert{M\subseteq X}\).
Der Schnitt von zwei Mengen \(A\), \(B\) ist
\(\alert{A\cap B:=\set{x}{x\in A\land x\in B}}\).
Die Vereinigung ist
\(\alert{A\cup B:=\set{x}{x\in A\lor x\in B}}\).
Die Differenz ist
\(\alert{A\setminus B:=\set{x\in A}{x\notin B}}\).
Das Komplement von \(M\) in \(X\) ist
\(\alert{\Cpl XM:=\set{x\in X}{x\notin M}}\)
— man kann auch einfach \(\Cpl XM = X\setminus M\) schreiben.
0.1.6. Gesetze von de Morgan
\(\Cpl X{A\cup B} = \Cpl XA \cap \Cpl XB\)
\(\Cpl X{A\cap B} = \Cpl XA \cup \Cpl XB\)
Für beliebige Mengen \(A\) und \(B\) bildet man das
kartesische Produkt
\(\alert{A\times B}:=
\bigset{(a,b)}{a\in A\land b\in B}\),
also die Menge aller
geordneten Paare.
Im Falle \(A=B\) schreibt man kurz
\(\alert{A^2:=A\times A}\).
Man kann wiederholt kartesische Produkte bilden,
dabei werden \((A\times B)\times C\) und \(A\times(B\times C)\) identifiziert,
und man schreibt einfach \(A\times B\times C\).
Insbesondere ist \(A^\alert{n}:=\underbrace{A\times\cdots\times A}_{\alert{n}\text{-mal}}\).
Ein sehr wichtiges Beispiel ist die Menge \(\RR^n\).
Man beachte:
Elemente in kartesischen Produkten sind genau dann gleich,
wenn sie in allen Einträgen übereinstimmen!
\(
\forall\, a_1,a_2\in A \,
\forall\, b_1,b_2\in B : \quad
(a_1,b_1)=(a_2,b_2) \iff (a_1=a_2)\land(b_1=b_2) \,.
\)