Teilfolgen und Häufungspunkte
1.3.1. Definition
Es sei eine Folge,
und es sei
eine streng monoton steigende Folge natürlicher Zahlen.
Dann heißt
eine Teilfolge von .
Bei der Auswahl von Teilfolgen darf man also Folgenglieder überspringen,
aber man darf nicht umsortieren.
1.3.2. Beispiel
Die Folge
sei gegeben durch
Es gilt also
Durch
wird eine streng monotone Folge
natürlicher Zahlen definiert,
diese führt auf die Teilfolge unserer Folge:
Die Teilfolge ist nicht streng monoton:
Das macht nichts:
Wir verlangen ja nur,
dass streng monoton ist
— das ist erfüllt!
1.3.3. Bemerkungen
Es sei eine Folge reeller Zahlen.
- Ist die Folge nach oben
(bzw. nach unten)
beschränkt,
so ist jede Teilfolge nach oben
(bzw. nach unten)
beschränkt.
- Ist die Folge monoton steigend
(bzw. fallend),
so ist jede Teilfolge monoton steigend
(bzw. fallend).
1.3.4 Beispiel
Die in
1.3.2
betrachtete Folge ist selbst nicht monoton, hat aber streng
monoton steigende Teilfolgen.
1.3.5 Definition
Es sei
eine Folge reeller Zahlen.
-
Eine reelle Zahl
heißt Häufungspunkt der Folge ,
wenn es zu jedem
unendlich viele natürliche Zahlen mit
gibt.
-
Auch und sind Kandidaten für
Häufungspunkte.
Falls die Folge nicht nach oben beschränkt ist, gilt als
Häufungspunkt.
Falls die Folge nicht nach unten beschränkt ist, gilt als
Häufungspunkt.
Solche (nicht reellen) Häufungspunkte heißen
uneigentlich.
Für reelle Häufungspunkte kann man die Bedingung auch so fassen:
Für jedes und jedes
gibt es so, dass .
Mit Quantoren präzisiert,
sieht die Bedingung so aus:
Etwas salopp formuliert man manchmal:
Die Folge häuft sich bei ,
wenn beliebig nahe bei
immer noch unendlich viele Folgenglieder liegen.
Vorsicht ist geboten:
wir wollen nur,
dass für unendliche viele Nummern
auch nahe bei liegt
— die Folgenglieder müssen aber nicht verschieden sein!
1.3.6. Beispiel
Die alternierende Folge
häuft sich bei
und bei .
1.3.7. Beispiel
Die Folge
häuft sich bei
und bei .
1.3.8. Beispiel
Die Folge häuft sich bei
.
1.3.9. Beispiel
Die Folge häuft
sich bei und bei .